Arme Friedenstaube

Anfang Oktober war ich bei der Freien Kunstakademie Hamburg und habe an einem vierstündigen Mal-Nachmittag teil-genommen. Im Vordergrund stand das Mischen der Grundfarben (Primärfarben) Rot, Blau und Gelb. Dazu gesellten sich noch zwei Erdfarben und eine weiße Farbe, da man diese nicht aus den Grund-farben mischen kann. Mein geliebtes Schwarz war leider nicht dabei. Diese kann auch nicht ermischt werden. Man erhält zwar dunkle Farbtöne aber keine schwarze Farbe, so wie die, die aus der Tube kommt. Übrigens, wir haben mit Acrylfarben gemalt.


Bewusst habe ich mir kein Mal-Motiv mitgenommen. Ich wollte einfach alles auf mich zukommen lassen, was mir leider manchmal schwer fällt. So wählte ich aus den dort angebotenen Motiven ein Bild, auf dem ein Mädchen mit engelsgleichem Haar unter einem Baum sitzt. Da kam wieder mein Gedanke hervor, mal einen Engel zu malen. Und schwupps, das nächste Bild zeigte einen Engel, der seine Flügel ausbreitete. Da war mir klar, jetzt ist die Zeit für ein Engelsbild gekommen.


Dann ging es ran an das Mischen der Farben. Den gewünschten Farbton zu mischen ist nicht so einfach, stellte ich mal wieder fest. Irgendwie waren meine gemischten Farben „Ton in Ton“. Mal heller, mal dunkler, mal gelber oder grüner. Ich musste aufpassen, dass meine Farbe nicht zu einem graugrünen Matsch wurde (lol).


Als mein Bild nach guten drei Stunden fast fertig war, also Mädchen, Flügel und Baum waren zu sehen, fehlte mir noch etwas. Eine Aussage, aber welche? Und was soll das Mädchen, nein der Engel, nun in den Händen halten? Ein Kreuz? Hm, zu religiös. Ein Tier? Ja, eine Friedenstaube soll es sein. Dann gingen mir die Nachrichten „Krieg, Tote, Flüchtlinge, usw.“, die vorher gerade aus dem Autoradio erklungen durch den Kopf. Auch fand ich, dass mein Bild so Ton in Ton etwas farblos aussah. Ein schönes Rot wäre nicht schlecht.

Nun, hier ist das Ergebnis aus zwei Vorlagen gepaart mit der eigenen Inspiration: „Sterbende Friedenstaube“! Am Ende des nachmittags haben wir unsere Werke begutachtet. Da war wieder der Gedanke an meine Schulzeit. Alle halten sich an ihre Vorlagen, nur ich, ich Tanz' mal wieder aus der Reihe (lach).


An alle FertigtubenmalerInnen, es ist eine Erfahrung wert, sich mal die Zeit zu nehmen, und die eigenen Farbtöne aus den Grundfarben selber zu mischen. Probiert es aus und teilt mir auch gerne Eure Erfahrung mit.


Wünsche Euch viel Spaß beim Farbenmischen

Ariane

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